Unser Gehirn hat zwei Hälften. Schon mal gehört? Da ist die linke Seite, die logische, die alles gleich einordnet, strukturiert ist, das Zentrum der Sprache und der Rationalität. Und dann ist da die rechte Hälfte, die wilde, impulsive, die bildliche, intuitive und so weiter. Oder war es doch anders herum?
Ganz egal wie herum, manche Kreativtheorien wollen uns doch einordnen, uns Menschen in links oder rechts. In Logiker und Intuitive, in Strategen und Kreative. Beides gleichzeitig sein? Das ist eigentlich nicht vorgesehen. Wie wunderbar, dass Tom Schwartz , Autor des Harvard Business Review Blogs, das anders sieht. Denn nach seiner Beobachtung ist entscheidend, dass man in einem Kreativprozess von „links“ nach „rechts“ und zurück wechseln kann. Und zwar so:
1. Phase – Die Recherche und Anreicherung: Bevor man überhaupt anfängt kreativ zu sein, sollte man sein Problem ziemlich gut kennen, studieren und aus den wichtigsten Erkenntnissen die wirklich aller wichtigsten herausfiltern. Das erfordert strukturiertes und systemisches Denken.
2. Phase – Die Inkubation: In der zweiten Phase ist Intuition gefragt. Ein bisschen Abstand gewinnen und sich Zeit lassen. Das Problem mit Abstand betrachten oder gar etwas ruhen lassen. Das Unterbewußtsein arbeiten lassen und darauf vertrauen.
3. Phase – Die Erleuchtung: Kommt meist unverhofft. Und in der Kombination mit Unerwartetem. Daher sollte man in dieser Phase zusätzlich zum Problem ganz andere Themen dazu packen und neue Kombinationen zulassen. Auf jeden Fall offen bleiben für das Neue.
4. Phase – die Bestätigung: Jetzt ist wieder der Logiger in uns gefragt. Der systematische Denker, der neue Ideen auch abprüft. Abklopft auf Machbarkeit etc.
Und schon entdeckt man evtl. neue Elemente für das Problem und startet wieder mit Phase 1. Die wahren Kreativen sind also nicht beschränkt auf „nur eine Gehirnhälfte“, sondern sie können perfekt zwischen unterschiedlichen Bedürfnissen und Phasen hin und her schalten.
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