Psychologen der University Welligton und der Harvard Medical School haben nachgewiesen, dass wir Menschen großartig in Autosuggestion sind und sogar noch darüber hinaus, auch wirklich erleben, was wir zu erleben wünschen. In einer Überblicksstudie haben sie zahlreiche Untersuchungen von Suggestion und Autosuggestion zusammengetragen und festgestellt, dass unser Denken und Verhalten ganz erheblich von unseren Erwartungen abhängt.
„Wenn wir ein bestimmtes Ereignis erwarten, dann setzen wir automatisch eine ganze Kette von Denkmustern und Verhaltensweisen in Gang, die dieses Ergebnis eintreten lassen – nur dass wir die Ursache dafür falsch bewerten“ schreiben Robert Michael und Maryanne Garry in ihrer Studie (zitiert nach Süddeutsche Zeitung 10.Juli 2012).
Probanden schmeckt tatsächlich Schokolade besser, wenn sie aus der Schweiz kommt statt aus China. Ein Energiedrink zum vollen Preis lässt einen mehr Aufgaben lösen als ein preisreduziertes Getränk. Weniger schmeckt mehr, wenn es teurer ist und vor allem Wein schmeckt besser, wenn er treuer ist. Diese Experimente lassen sich beliebig oft wiederholen. Unser Kopf fällt sein Urteil, bevor wir überhaupt gekostet haben.
Wer in sich hineinhorcht, hört das Echo seiner Vorstellung davon, was er dort hören soll. Introspektion nennt man dies und es ist die Suche nach bestätigenden Informationen. Wenn wir im Kreativprozess Ideen, die jemand vorträgt und die ihm selbst gefallen, positiv bestätigen, so ist das nicht nur eine positive Rückkopplung, sondern auch Teil der Introspektion. Der Teilnehmer findet seine Vorstellung bestätigt und arbeitet an ihr weiter. Ein nutzenswerter Effekt nicht nur im Kreativprozess. (Bild: Eric Kushner "Selbstportrait", ausgestellt in Bregenz)
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