Predigen wir nicht immer wieder, wie wichtig es ist, selbst Erfahrungen zu sammeln und sich vor Ort ein Bild zu machen? Nicht vom Schreibtisch aus Entscheidungen zu treffen, sondern an den Ort des Geschehens zu gehen. Raus zu gehen, ran an die Regale und in die Einkaufzentren, rein in den Alltag von Otto-Normal-Verbraucher und Lieschen-Müller. Und? Jetzt mal ehrlich (wir sind ja unter uns): Tun wir das? Wann haben Sie das letzte Mal bewusst Ihr Büro verlassen, um sich dem Stress des Alltages auszusetzten? Sind in einen Supermarkt gegangen, um die Tristesse an der Kasse zu erleben, sind in einen Bus gestiegen, um sich der Fahrkunst des Busfahrers und den Bakterien der Mitfahrer auszusetzten, sind in ein Krankenhaus gegangen, um die bleierne Schwere eines Wartezimmers zu erdulden? Wann? Ich wünschte, ich könnte mit blendendem Vorbild vorangehen. Aber nix da. Hinter dem Schreibtisch ist es so viel sicherer. Und man kann sich das ja alles erzählen lassen und mit youtube wunderbar ins Haus holen. Hauptsache, da ist die Tastatur zwischen mir und dem wahren Leben. Aber so geht es nicht weiter. Nicht, wenn man Bryan Boettger, Chief Creativ Officer der The Buddy Group gelesen hat, nicht wenn man soziologischen und psychologischen Studien zum Thema Kreativität vertraut und auch nicht, wenn man seinen gesunden Menschenverstand einschaltet. Nichts macht so kreativ, wie eigene Erfahrungen, eigene Augenzeugschaft und vor allem das Quentchen „Raus aus der Komfortzone“.
Wer also kreativ sein will und nicht nur so tut, der schiebt sich raus aus dem Büro. Sofort.
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