Angeblich wechseln wir alle drei Minuten zwischen Aufgaben. Wenn aber unsere Konzentration einmal unterbrochen ist, so brauchen wir 25 Minuten lang, um wieder fokussiert zu sein. Das hat Gloria Mark an der University of California rausbekommen (Harvard Business Manager Mai 2012). Wenn das so stimmt, haben wir gar keine Chance mehr, einen Job wirklich gut zu machen. Wirklich? Vielleicht sollten wir anfangen, „ungeteilte Aufmerksamkeit“ nicht als Idealvorstellung zu betrachten, sondern als einen eher „unkreativen“ Moment. Menschen sind neugierig und neigen dazu, sich ablenken zu lassen. Wir sind hungrig nach neuen und vor allem unterschiedlichen Informationen. Wir suchen Stimulanz. Deswegen immer wieder der Blick, ob die Facebook-Box Neuigkeiten meldet. Oder ob das Twittergezwitscher Interessantes parat hat. Die Tatsache, dass wir selten vollständig konzentriert sind, hat einen Namen „permanente partielle Aufmerksamkeit“. Wir segmentieren unsere Aufmerksamkeit. Teilen sie in kleine Portionen. Und dazwischen gibt es kleine Surfpause. So hat das auch eine Studie der University o Melbourne unter 300 Büroarbeitern herausgefunden. Ein Teil der Beschäftigten durften das Internet uneingeschränkt nutzen. Meist nutzen sie es privat. Vordergründig erschien dies als Ablenkung und vertane Zeit. Tatsächlich waren diese Arbeiter aber um 9% produktiver als diejenigen, die das Internet nicht zur Ablenkung nutzen durften.
Unsere Ablenkungsmanöver sind also kleine Ausfluchten. Und auch dafür gibt es schon einen Namen: WILB – Worplace Internet Leisure Browsing.
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