Kreative Denkprozesse

Betrachten wir den Verlauf eines kreativen Denkprozesses, so lassen sich vier Phasen voneinander unterscheiden: 1. Die Phase der Präparation Hier wird einem das Problem bewusst, Wissen wird gesammelt und eine intensive Auseinandersetzung mit dem Problem findet statt. Je mehr Wissen und Vorerfahrungen in die Präparationsphase mit eingebracht werden können, desto wahrscheinlicher wird die Entstehung eines kreativen Produkts. 2. Die Phase der Inkubation Diese Phase wird häufig auch als "schöpferische Phase" bezeichnet, in der unser Gehirn an dem Problem arbeitet, auch ohne dass uns dies bewusst werden muss. Let your mind flowKreativität entsteht nicht unter Druck. Kreative Prozesse entstehen also bei den meisten Menschen, wenn Sie gerade an etwas ganz anderes denken. Es sieht fast so aus, als würden wir selbst garnicht gebraucht, als wäre das Unbewusste froh, endlich mal in Ruhe über das Problem nachdenken zu können. Vielleicht kommt die Lösung auch erst ins Bewusstsein, wenn Ruhe im Kopf eingekehrt ist. Wie wir aus der Neurologie wissen, geschehen Aha-Effekte im Theta-Bereich. Dazu gehören Ruhe, Entspannung und ein freier Kopf. 3. Die Phase der Illumination Damit wird der plötzliche Einfall bezeichnet, das "Aha-Erlebnis", welches den Denkprozess zur Lösung bringt. Die Erleuchtung: Et voilà, wenn Sie Ihrem inneren Genie genügend Raum gegeben haben, kommt hier die Antwort in Form eines Geistesblitzes. Haben Sie Vertrauen, dass Sie wach sind, wenn der Blitz einschlägt. 4. Die Phase der Verifikation Nun können Sie am lebenden Objekt überprüfen, wie gut, korrekt und praktikabel Ihre Eingebung war. Es gibt neben einem trainierten Unbewussten noch eine zweite Grundanforderung für Kreativität: Geniale und überraschende Lösungen finden sich immer ausserhalb gewohnter Bahnen. Es bedarf immer eines Schrittes aus der Tunnelrealität oder dem System heraus, um eine andere Perspektive auf das Problem zu gewinnen. Denn das bedeutet Kreativität tatsächlich - ein anderer Blickwinkel auf das Problem.