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12 Mai, 2013

Die re:publica 2013: Kreativ das Hirn durchpusten #rp13

„Die re:publica wird jünger und älter.“ Dieses Zitat von PR-Blogger Klaus Eck beschreibt die Gemütslage von Deutschlands größtem Bloggertreffen, der re:publica, die Anfang Mai in Berlin erneut stattfand. Was 2007 mit 700 Interessierten als Treffen der Blogosphäre begann, hat sich fünf Jahre später zu einer Web-Konferenz mit 5.000 Teilnehmern entwickelt, Tendenz steigend. Unter dem Motto IN / SIDE / OUT spannen die Macher der Konferenz einen weiten Themenbogen von Netzpolitik über Urban Hacking, von Roboterethik zu Mobilität von Morgen. Und doch ist die re:publica noch ein Bloggertreffen. Auch wenn Deutschlands Blogger weder mit der öffentlichen Relevanz noch Qualität ihrer Blogs mit anderen Länder wie z.B. USA oder Frankreich mithalten können, so scheint es doch, dass sich auf der re:publica jeder einfindet, der irgendwie einen Blog schreibt oder mindestens Social-Media-Experte ist.

Jünger
Interessant ist die neue Altersdynamik der re:publica. Die Konferenz wird jünger. Viel jünger. Noch nie hatten so viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen Babies dabei. Die Kinder der Internetgeneration sind jetzt Eltern und schieben selbstbewusst den Kinderwagen von Session zu Session. Ein Hauch von „Grünen-Parteitag der 90er“ macht sich breit. Oder gar „Piratenpartei“? Die orange Partei bleibt blass auf der re:publica, obwohl sich ihre Stammwähler hier tummeln dürften. Es liegt wohl daran, dass man zum selben Zeitpunkt in Neumarkt einen Parteitag auf die Beines stellen will, um in die vielleicht letzte Schlacht der Bundestagswahl zu ziehen.

Jünger ist die re:publica aber auch, da die nächste Internetgeneration nachrückt, die „Digital Natives“ und „Generation Y“. Gegründet wurde die Konferenz von Vertretern der Gen X: Tanja (47) und Johnny Haeusler (48) von Spreeblick.com, Markus Beckedahl (36) von netzpolitik.org und Andreas Gebhard (37) von newthinking communications. Sie repräsentieren die Gruppe der „um die 40-Jährigen“, die derzeit vergeblich versuchen den Baby Boomern die Macht in Deutschland zu entreißen. Dieser Machtkampf beschäftigt sie dermaßen, dass sie gar nicht mitbekommen, wie sich eine noch smartere Generation anschleicht. Und die bringt ihr eigenes Medium mit: YouTube. Die Blogger der Zukunft sind YouTuber – ein fast deutsches Phänomen. Nirgendwo sonst ist YouTube bei der Vermarktung seiner Plattform so populär und erfolgreich wie in Deutschland. Die Kids stehen drauf. YouTuber wie LeFloidDiamond of Tears  oder Ungespielt  erreichen in wenigen Monaten über 60.000 Abonnenten und lehren ARD und ZDF das Fürchten, wenn es um die junge Zielgruppe geht. Den alten Blogger-Ethos, dass man sich von Geld nicht manipulieren lässt, ignorieren die Jungen von Anfang an und präsentieren vom Start weg vermarktbare Sendungen. Deutschlands Blogger sehen daneben noch älter aus.


Älter
Die re:publica wird aber auch älter, reifer. Viele Sessions und Themen sind weniger Protestnoten und Aufreger, sondern bemühen sich um realistische Lösungen und Antworten. Dr. Dieter Zetsche von Daimler darf sich in einem seriösen Interview zum Thema „Mobilität der Zukunft“ äußern (Daimler ist schließlich Hautsponsor der Konferenz) und der über 60jährige Gunter Dueck, Liebling der Szene, plädiert in seinem Vortrag für mehr Kompromissfähigkeit und „metakulturellen Diskurs“. Wird die re:publica erwachsener? Das wäre zu viel gesagt, denn die „um die 40jährigen“ tun sich schwer mit dem Erwachsenenwerden und wähnen sich ewig als junge Wilde, die die Welt – vor allem durch Reden – besser machen. Die besten Vertreter dieser Generation (und auch unterhaltsam anzusehen) sind Sascha Lobo, der für mehr Wut und Pathos wirbt  und Felix Schwenzel, der gar 10 Vorschläge hat, um die Welt zu verbessern.  
Man besucht die re:publica, um Freunde, Fans und Follower zu treffen und vor allem, um die Medienmacher der Zukunft kennenzulernen. Denn eines ist sicher, und das hat der Vortrag von Lothar Müller, Redakteur der Süddeutschen Zeitung, gezeigt, die Zukunft gehört nicht dem Papier.   
Einen ganz persönlichen Rückblick auf die re:publica 2013 gibt es von mir hier auf

10 Mai, 2013

Kreativ Hören und Nachdenken über´s Hören

Entgegen dem visuellen Tsunami widmet sich die neue Folge KANALgrün dem Hören und vor allem dem Erfolg der
Audiomedien in unserer visuell überfrachteten Zeit. Man glaubt einen kleinen Trend erkannt zu haben und ergründen deshalb die Geschichte und Gegenwart von Audio von Schellack bis iTunes. Außerdem gibt es ein Interview mit Paul Fritze von Audible.de über Hörbücher und aktuelle Hörempfehlungen und eine Verlosung für ein Hörbuchpaket. Und befragt wird Daniel Friesenecker vom
http://theangryteddy.com/ zu Motiven und Motivationen einen Podcast zu machen.  Lauscher auf, denn wer Ohren hat. 
Der Link auf Facebook: https://www.facebook.com/KANALgruen

06 August, 2012

Die Gesellschaft von morgen – ist kreativ und flexibel

Es gibt Wissenschaftler, die beschäftigen sich mit der Welt von morgen. Und damit ist nicht in ein paar Jahren gemeint, sondern die Gesellschaft nach unserer Gesellschaft heute. In sehr sehr ferner Zukunft. Und doch kann es sein, dass uns die Zukunft schneller einholt, als wir denken und man sollte sich schon mal fit machen und darauf einstellen, was Wissenschaftler wie der Soziologe Dirk Baecker am Zeithorizont und darüber hinaus für uns sehen. Nicht weniger als die „soziale Katastrophe“ erwartet uns. Und damit ist eine komplette Umgestaltung unserer gesellschaftlichen Grundstruktur gemeint. Auslöser ist selbstverständlich der Computer, auf den wir unser Leben noch weiter ein- und umstellen werden. Die Gesellschaft der Zukunft hat alles Wissen zur Verfügung, kämpft mit Sinnüberschuss und vollkommender Kontrolle. Die Welt der Zukunft steckt im Paradox von Sicherheit und Risiko, denn Computer machen unser Leben immer berechenbarer und zuverlässiger, gleichzeitig nehmen aber die Unabwägbarkeiten der Umwelt und auch Herausforderungen durch Technikausfall zu. Die Soziologengruppe um Dirk Baecker, zitiert in GDI Impuls 4/2011, konzentriert sich dabei auf die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte dieses Widerspruchs. Dabei kommt es, so die Wissenschaftler, in der Zukunft zu einem gewaltigen Bruch: „Die bisherige Gesellschaft sagt ihren Mitgliedern: Haltet an euren Werten fest. … Die nächste Gesellschaft sagt: lernt, flexibel mit euren Werten umzugehen.“ Verbindliche Wertesysteme werden in der fernen Zukunft zum Bottle Neck für Entwicklung und Anpassung. Sie erweisen sich als zu starre Rahmensysteme, die der Menschheit mehr schaden als nützen. Ein gewaltiger Umbruch, der uns zu enormen zum Umdenken zwingt. „An der Stelle ethischer Nibelungentreue zu sich selbst tritt allerdings nicht Beliebigkeit, sondern Nachvollziehbarkeit.“  Führungspersönlichkeiten der Zukunft sind aufgefordert, komplette Erzählstränge und transparente Narrative mitzuliefern, anstatt nackte Handlungsanweisungen zu geben. „Narrate your life“ nennt dies der US-Unternehmer Dave Winer und empfiehlt sein Leben öffentlich zu bloggen, um sich als Führungskraft authentisch und nachvollziehbar zu machen. Auf Unternehmen, ihre Führung und Handlungsmacht hat diese neue Gesellschaft erhebliche Auswirkungen. „In der nächsten Gesellschaft stehen alle Unternehmen unter diesen Ansprüchen höchster Zuverlässigkeit (…) und gerade deswegen drehen sich solche (neuen) Organisationen viel stärker um den Menschen als klassische Unternehmen. Von wegen der Computer ersetzt den Menschen. Die heterogenen Verbindungen so zu knüpfen, dass sie für alle Beteiligten Sinn machen, und dies auch zu kommunizieren – dies wird mehr denn je die Kunst höchst aufmerksamer Menschen sein. Und die zu gewinnen und zu binden, wird eine zentrale Aufgabe der Unternehmen. Motivation schlägt Rationalität.“
Und noch etwas sehen die Zukunftsforscher voraus: eine Welt der Hyperkomplexität. „In den Netzwerken der nächsten Gesellschaft findet nicht die Erlösung vom Joch der Moderne statt, hier entsteht keine befreite Welt. Im Gegenteil: Die mühsame Arbeit an der Hyperkomplexität erfordert eher, dass die Menschen zu ´Stressvirtuosen` einer neuen Unübersichtlichkeit werden.“ (Bild: Richter, Berlin, 2012)

29 Mai, 2012

Marken kreativ bewegen

Können Marken "bewegen"? Gehen Konsumenten für Produkte “auf die Strasse gehen” -  wie sie das auch für Occupy oder Kony2012 tun? Können Marken motivieren und mobilisieren? Einige Bauprinzipen und Erfolgsmuster von sog. "Movements" können auch von Marken kreativ genutzt werden. Inspiriert durch eine Studie der BBDO stellen wir im aktuellen Kommunikationspodcast KANALgrün einige Aspekte von Movements vor, die auch Marken zu Erfolg verhelfen:

 1. Meaningful Brands: Movements vereint ein gemeinsamer Beweggrund, der Protest für oder gegen etwas. “Meaningful Brands” setzen das ähnlich um wie z.B. The Body Shop, dm oder Harley Davidson (“sinnstiftend” muss nicht immer ökologisch oder sozial heissen, sondern kann auch “Freiheit & Unabhängigkeit bedeuten, wie bei Harley Davidson) 

 2. Zugehörigkeit und Abgrenzung: Menschen haben das Bedürfnis, Teil eines “großen Ganzen” und “Teil von etwas Besonderem” zu sein. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft ist heute größer denn je. Viele wollen aus ihrer Isolation ausbrechen, sich online und offline mit anderen zusammentun. Social Media befeuert diesen Wunsch. Starke Marken können eine ähnliche Identifizierungskraft und damit Abgrenzung erzeugen. Bekennermarken wie Apple oder Porsche sind hierfür beste Beispiele. 

3. Zeichen und Rituale: Wer dabei ist oder nicht, das erkennt man von Weitem an Zeichen und Symbolen, die jedem Movement eigen sind. Die weiße Taube der Friedensbewegung, das gelb-rote Zeichen der Antiatomkraftbewegung oder die Guy Fawkes-Maske von Occupy. Man hat fast den Eindruck, als ob Movements von Marken gelernt haben und sich der Kraft des Markensymbols geschickt bedienen. Lernen können Marketeers auch von Ritualen, die von Movements stark genutzt werden, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Rituale wie die Montagsdemos, die Zeltlager, Parolen und Gesänge. Marken, die erfolgreich mit Ritualen umgehen sind zum Beispiel Ebay mit seiner jährlichen Ebay-Convention oder Starbucks mit seinem eigenen Bestellritual, für das man die Starbucks-eigene Sprache und deren Spezialausdrücke lernen muss. All dies sind starke Signale, um Konsumenten an die Marke zu binden.

Es gibt also einiges, dass sich Marken von Movements abschauen können. Doch gibt es auch Grenzen und Tabuzonen.  Mehr dazu in “KANALgrün – dem Kommunikationspodcast”.

31 Juli, 2010

Handgemachtes Geschirr - wirr

Mustermix ist in - besonders bei Virginia Graham. Die bricht Tassen und Kannen entzwei, um sie dann wieder zusammen zusetzen. Kreativität braucht manchmal den Bruch, um neues entstehen zu lassen. Diese Kreativität gibt es zu kaufen.

14 Juni, 2010

Kreative Graphiken


Statistiken sind oft langweilig. Besonders wenn sie mit den üblichen Kuchen-, Balken- und Kurvendiagrammen daher kommen. Auf der DLDWomen letzte Woche in München gab es da eine überraschende Ausnahme. Massimiliano Benedetti von Yoox.com präsentierte den Marktanteil seines Unternehmens in den unterschiedlichen Ländern - nicht anhand von Prozentzahlen - sondern anhand der sog. "High Heel Rate". Je höher der Marktanteil, umso höher die Absatzhöhe.

25 Mai, 2010

18 April, 2010

Idee: Taschen, Kissen ... alles selbstgestalten

Auf der belgischen Platform Envelop kann man alles mit seinem eigenen Design verschönern: Kissen, Taschen, Schürzen ... was auch immer. Und wer einen Stoff mit seinem eigenen Design kreieren will, der gehe zu http://www.spoonflower.com/

06 September, 2009

Trend: Mal was ganz ganz langsam machen

Berlin Haushoch macht es vor. Das Berliner Magazin erscheint nur einmal im Jahr und ist damit der beste Beweis für den neuen Trend "Entschleunigung". Das Magazin schreibt über die Stadtteile Berlins und dafür zieht die Redaktion auch in das jeweilige Stadtteil. "Marzahn" und "Charlottenburg" sind schon erschienen. Im Frühjahr kommt dann "Mitte". Das anspruchsvolle Magazin wird nicht nur von der SZ gelobt, sondern hat auch ansonsten ausserhalb von Berlin seine Fans. Gut, dass man es online bestellen kann. Wie wunderschön, dass es noch Dinge gibt, für das sich Menschen lange Zeit gönnen und die dann auch dementsprechend gut werden.

01 September, 2009

Trend: Transparenz

"Transparency is the new consumer trend.". Trendwatching bestätigt, was wir schon lange vermuten. Dass Konsumenten mehr Transparenz wünschen: Transparenz zu Herstellung von Produkten, Preisgestaltung, Managergehälter, ethischem Verhalten und und und. Was wir schon vor Jahren prophezeit haben, nämlich "the naked corporation" ist heute Realität. Ein Unternehmen, eine Marke muss sich einfach alles fragen lassen.

19 August, 2009

Malcolm McLaren weiß den Weg aus der Sinnkrise

In einem Interview mit dem Horizont weiß Malcom McLaren den Weg aus der Krise der Wergung. "Es gibt ein simples Rezept, das aber sehr schwer umzusetzen ist: werbung muss unterhaltsamer werden." Uff,. Marketing wird also Entertainment? Ist vielleicht ein bischen wenig Substanz oder? Schön finde ich aber seinen Zukunftsausblick auf den kritischen Verbraucher, der hungrig ist nach "Entschleunigung" und so prophezeit uns McLaren ein Zeitalter des "Slow". Slow Food, Slow Art, Slow Culture. Schöner Gedanke. Reinhören und sehen bitte auch in den neuen Film von Hermann Vaske "Der radikale Gärtner", am 22. August auf Arte (typisch mal wieder: um 1 Uhr nachts).