Können Marken "bewegen"? Gehen Konsumenten für Produkte “auf die Strasse gehen” - wie sie das auch für Occupy oder Kony2012 tun? Können Marken motivieren und mobilisieren? Einige Bauprinzipen und Erfolgsmuster von sog. "Movements" können auch von Marken kreativ genutzt werden. Inspiriert durch eine Studie der BBDO stellen wir im aktuellen Kommunikationspodcast KANALgrün einige Aspekte von Movements vor, die auch Marken zu Erfolg verhelfen:
1. Meaningful Brands: Movements vereint ein gemeinsamer Beweggrund, der Protest für oder gegen etwas. “Meaningful Brands” setzen das ähnlich um wie z.B. The Body Shop, dm oder Harley Davidson (“sinnstiftend” muss nicht immer ökologisch oder sozial heissen, sondern kann auch “Freiheit & Unabhängigkeit bedeuten, wie bei Harley Davidson)
2. Zugehörigkeit und Abgrenzung: Menschen haben das Bedürfnis, Teil eines “großen Ganzen” und “Teil von etwas Besonderem” zu sein. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft ist heute größer denn je. Viele wollen aus ihrer Isolation ausbrechen, sich online und offline mit anderen zusammentun. Social Media befeuert diesen Wunsch. Starke Marken können eine ähnliche Identifizierungskraft und damit Abgrenzung erzeugen. Bekennermarken wie Apple oder Porsche sind hierfür beste Beispiele.
3. Zeichen und Rituale: Wer dabei ist oder nicht, das erkennt man von Weitem an Zeichen und Symbolen, die jedem Movement eigen sind. Die weiße Taube der Friedensbewegung, das gelb-rote Zeichen der Antiatomkraftbewegung oder die Guy Fawkes-Maske von Occupy. Man hat fast den Eindruck, als ob Movements von Marken gelernt haben und sich der Kraft des Markensymbols geschickt bedienen. Lernen können Marketeers auch von Ritualen, die von Movements stark genutzt werden, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Rituale wie die Montagsdemos, die Zeltlager, Parolen und Gesänge. Marken, die erfolgreich mit Ritualen umgehen sind zum Beispiel Ebay mit seiner jährlichen Ebay-Convention oder Starbucks mit seinem eigenen Bestellritual, für das man die Starbucks-eigene Sprache und deren Spezialausdrücke lernen muss. All dies sind starke Signale, um Konsumenten an die Marke zu binden.
Es gibt also einiges, dass sich Marken von Movements abschauen können. Doch gibt es auch Grenzen und Tabuzonen. Mehr dazu in “KANALgrün – dem Kommunikationspodcast”.
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29 Mai, 2012
22 April, 2012
Booz & Company überprüft kontinuierlich mit seiner Innovationstudie, was Innovation und Erfolg bei Unternehmen ausmacht. In einem Strategiepapier von 2010 kann man nochmals nachlesen, warum die innovativsten Unternehmen auch die erfolgreichsten sind. Ihre wichtigsten Erfolgsrezepte sind:
- die Dinge gut machen, die man gut kann und die Dinge nicht machen, die man nicht kann
- und vor allem Consumer Insights, Consumer Insights, Consumer Insights.
- die Dinge gut machen, die man gut kann und die Dinge nicht machen, die man nicht kann
- und vor allem Consumer Insights, Consumer Insights, Consumer Insights.
03 Mai, 2009
Strategie ist Logik
Was logisch erscheint, das geht meist auch als "strategisch" durch. Doch was ist schon logisch? Schwer zu beschreiben, aber auf jeden Fall: schlüssig, nachvollziehbar, klar strukturiert, aufeinander aufbauend, einem roten Faden folgend. Für den Strategen heißt das, dass er alle Elemente einer Strategie immer mit seinen Grundannahmen gegencheckt. Und konkret läuft das dann so ab: 1. man hat ein Problem (für das man eine Strategie zur Lösung sucht) 2. man definiert was die wichtigsten Kriterien sind, um das Problem zu lösen (oft kann man ja nicht alles auf einmal lösen, daher sollte man sich für die Elemente entscheiden, die den größten Impact haben) 3. Man plant, diese Kriterien / Elemente zu verändern (in die Richtung, die eine Verbesserung verspricht) und zeigt damit einen Lösungsweg auf 4. Bei dieser Denkarbeit fallen einem aber vielleicht immer wieder neue Ideen und weitere Kriterien auf. Stop. Wir erinnern uns an die Logik ... und gehen immer wieder zu Schritt 2 zurück. Denn da haben wir uns ja bewußt eingeschränkt. Nämlich auf die wichtigsten Kriterien und bei denen bleibt es dann auch. (es sei denn, plötzlich wird klar, dass wir in Schritt 2 die falschen Kriterien definiert haben. Nun dann kippen wir alles weg und fangen mit Punkt 2 wieder von vorne an). Klingt mühevoll. Und das ist es auch. Doch die Mühe ist es wert, denn Logik hat eine abstrakte Schönheit, die fast jeder erkennt und für die man garantiert Lob erntet. Denn Disziplin ist nicht jedermanns Sache - die des Strategen schon.
27 März, 2009
Strategie braucht Insights
Jetzt kommt wieder der kluge Spruch von den Insights. Also dass die ganz wichtig sind und so. Dabei ist "Insights" genauso schwer zu verstehen wie "Strategie". Oder sogar noch schwieriger, weil man das wohl nicht mal richtig übersetzen kann. Aber natürlich kann man es übersetzen: Erkenntnisse. Klingt im Deutschen aber immer etwas dröge und unspannend. Aber genau darum geht es. Es sich wichtige Erkenntnisse, die man vorab anstellen muss, um sich überhaupt an eine Strategie zu waagen. So jetzt ist es übersetzt. Und erklären kann man es auch. Nicht ich, aber ein ziemlich schlauer und witziger Mensch hat das in seinem Blog auf einfache und präzise Weise gemacht. Lest und schaut selbt.
13 März, 2009
Strategie ist
"Strategy means making clear-cut choices about how to compete. You cannot be everything to everybody, no matter what the size of your business or how deep its pockets." Jack Welch in Winning.
11 März, 2009
Bauanleitung für Strategie
Auf der Suche nach der Bauanleitung für eine Businesstrategie? Jack Welch gibt eine. Für ihn ist es eine simple Powerpoint-Präsentation mit nur 5 Folien, die es - ernst ausgearbeitet - aber in sich haben: Folie 1: What the Playing Field Looks Like Now (also die Marktanalyse) Folie 2: What the Competition Has Been Up To (Konkurenzanalyse) Folie3: What You've Been Up To (hier kommt die Eigenanalyse) Folie 4: What´s Around the Corner? (Zukunftstrends) Folie 5: What's Your Inning Move? (die Antwort auf all das)
10 März, 2009
Strategie ist Wettbewerbsorientierung
Jack Welch geht in seinem "Winning" natürlich auf das Thema "Strategie" ein. Auf das Thema "Geschäftsstrategie" selbstverständlich. Überraschend ist, dass er ziemlich spät. Damit kommt. Erst nach der Mitte des Buches, in Kapitel 11, Seite 165 (von den 372 leicht verdaulichen Seiten). So wichtig scheint es ihm nicht zu sein - zumindest nicht dringlich. Denn zuerst geht er ausführlich auf Basisthemen ein "underneath it all", dann aufs eigene Unternehmen "your company", um der Stratgie unter "your competitor" ein eigenes Kapitel zu widmen. Interessant ist diese Einteilung schon. Denn es gibt Strategen, die eine Strategie erst dann entwickeln können, wenn sie entweder ein "Feinbild" haben, von dem sie abgrenzen möchten oder eine "Benchmark" haben, an der sie sich orientieren können. Die Beobachtung des Wettbewerbers und die eigene Definition der Marktposition, die man erringen möchte, kann dabei helfen. Jack Welch geht ganz genau so vor. Immer hat er für ein eigenes Unternehmen GE definiert, dass man mit seinen Produkten mindestens Nr. Zwei am Markt sein sollte. Moderne, revolutionäre Unternehmensstrategen mögen hier aufschreien, sind das doch für manche veraltete Zielvorgabe, die dementprechend altbackene Strategien hervorbringen. Ja, Welch sucht in der Tat nicht nach dem "blue ocean" oder ruft die nächste "Revolution" aus, sondern er gibt (wie überall in seinem Buch) sehr handfeste Tipps. Die aber auch nicht verkehrt sind: 1. Come up with a big aha for your business - a smart, realistic, relatively fast way to gain sustainable competitive advantage. 2. Put the right people in the right jobs o drive the big aha foreward. 3. Relentlessly seek out the best practices to achieve your big aha, whether inside or out, adapt them, and continually improve them.
13 Februar, 2009
Die Kunst Strategien zu erklären
Oft ist es ja gar nicht so schwer, eine Strategie zu entwickeln. Oft liegen die Dinge ganz einfach auf der Hand ... offen und klar erkennbar. Doch nur jemand von außen, jemand, der nicht jahrelang Scheuklappen antrainiert bekam, kann sie erkennen. Schwerer ist es dann oft, eine Strategie zu erklären. Für sie zu begeistern. Eine Hilfsmethode kann sein, die Strategie in das Format eines Manifest zu gießen. Zugegeben, eine eher amerikansche Methode, aber oft wirkunsvoll. Und die Rezeptur für ein knackiges und überzeugendes Manifest hab ich bei Gary Hamel gefunden, von dem ich hier gleich mal gnadenlos abschreibe: - Define the burning platform (wo tuts wirklich weh und wofür braucht es dringend eine Lösung?) - Search for "data bombs". (Allein dieser Ausdruck ist schon überzeugend) that will explode upon reading - Find simple phrases and powerful analogies - Stay constructive. Don´t criticize. (das dürfte uns Deutschen eher schwer fallen; ist aber eine gute internationale Übung) - Provide broad recommendations, but don´t argue for a single, do-or-die course - Keep your manifesto short - Make it opportunity-focused Und noch ein Rat von mir: ein gutes Manifest ist wirklich gut, wenn man Lust hat es laut und fast pathetisch vorzutragen.
Die Kunst Strategien zu erklären
Oft ist es ja gar nicht so schwer, eine Strategie zu entwickeln. Oft liegen die Dinge ganz einfach auf der Hand ... offen und klar erkennbar. Doch nur jemand von außen, jemand, der nicht jahrelang Scheuklappen antrainiert bekam, kann sie erkennen. Schwerer ist es dann oft, eine Strategie zu erklären. Für sie zu begeistern. Eine Hilfsmethode kann sein, die Strategie in das Format eines Manifest zu gießen. Zugegeben, eine eher amerikansche Methode, aber oft wirkunsvoll. Und die Rezeptur für ein knackiges und überzeugendes Manifest hab ich bei Gary Hamel gefunden, von dem ich hier gleich mal gnadenlos abschreibe: - Define the burning platform (wo tuts wirklich weh und wofür braucht es dringend eine Lösung?) - Search for "data bombs". (Allein dieser Ausdruck ist schon überzeugend) that will explode upon reading - Find simple phrases and powerful analogies - Stay constructive. Don´t criticize. (das dürfte uns Deutschen eher schwer fallen; ist aber eine gute internationale Übung) - Provide broad recommendations, but don´t argue for a single, do-or-die course - Keep your manifesto short - Make it opportunity-focused Und noch ein Rat von mir: ein gutes Manifest ist wirklich gut, wenn man Lust hat es laut und fast pathetisch vorzutragen.
07 Februar, 2009
30 Januar, 2009
Strategie durch Innovation
Auf der Suche nach neuen Ideen bin ich bereits mitten im nächsten Buch: Leading the Revolution. Von Gary Hamel. Hamel wird vom Wall Street Journal zur Nummer eins der "most influential business thinker" weltweit gekürt. Er ist Gründer von Strategos und Professor für Strategie und Internationales Management der London Business School ... lebt in Kalifornien und ist definitiv Amerikaner. Wer einen echten Motivationskick braucht, dem empfehle ich das Buch sehr (das im Gegensatz zu vielen anderen Managementbibeln auch optisch mal was her macht und sehr kreativ gestaltet ist). Um welche Art von Strategie geht es bei Hamel? Selbstverständlich um Businesstrategien. Seine Grundthese ist, dass neue Technologien - klaro Internet - so revolutionäre Veränderungen mit sich bringen, dass Unternehmen sich ebenso revolutionär wandeln müssen. Die Aparthie in vielen Firmen und das "das haben wir immer schon so gemacht" sieht er als größten Feind und ruft jeden Leser auf, "Revolutionär" im eigenen Unternehmen zu werden. Er gibt den Leser einen Baukasten zur Entwicklung revolutionärer Strategien an dei Hand. Doch viel entscheidender ist sein Mantra, sich im Unternehmen auch geschickt durchzusetzten. Konkrete Tips: Step 1: Build a point of view (Hamel ist wichtig, dass man sich sehr auf den wirklich wichtigsten Punkt der neuen Strategie oder Idee konzentriert) Step 2: Write a Manifesto (hier wird es ein bisserl amerikanisch und pathetisch ... doch manchmal hilft es sehr, wenn man sein Anliegen emotional hoch aufhängt) Step 3: Create a Coalition (In einer vernetzten Welt kann niemand heute wirklich alleine etwas bewirken) Step 4: Pick your Target and Pick your Moment (Hamel rät zu einem sehr gezielten Vorgehen. Identifiziere genau die Zielpersonen im Unternehmen, die es zu überzeugen gilt und nutze die Gunst der Stunde) Step 5: Co-Opt and Neutralize (Finde Partner und schalte Feinde aus) Step 6: Find a Translator (Manchmal braucht man auch Unterstützer, die eine andere Sprache sprechen, die eine Idee aus einem anderen Licht betrachten oder anders darstellen - womit sie für wieder andere leichter verständlich werden) Step 7: Win Small, Win Early, Win Often (nichts zu großes vornehmen, sondern klein anfangen, aber schnell loslegen ... auch das sehr amerikanisch ... aber oft effektiv) Step 8: Isolate, Infiltrate, Integrate (und das sind ja die klassischen Vorgehensweisen der "guten Überzeugungsarbeit") Das könnten auch die acht Schritte einer innovativen Kommunikationsstrategie sein. Wer ganz schnell einen Eindruck vom Gesamtbuch erhalten will, der lese es gerne hier in einem Interview mit Hamel.
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