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29 September, 2015

Ups, das bin ja ich: Was Selfies über uns erzählen


„Rund zwei Drittel (65 Prozent) der deutschen Smartphone-Nutzer ab 14 Jahren machen (...) sogenannte Selfies. (...) Und drei von fünf Selfie-Machern (59 Prozent) teilen ihre Selbstporträts
in sozialen Netzwerken.“ Die Bitcom-Studie »Die Zukunft der ConsumerElectronics 2014« versucht das Massenphänomen „Selfie“ in Zahlen zu erfassen. Aber erklärt das die Tsunami dieser ästhetisch fragwürdigen Portaitbilder im Netz?

Ich, Ich, Ich

Am 11. Januar 2000 beschloss der Fotograf Noah Kalina sich täglich selbst zu fotografieren. Immer in der gleichen Pose und mit dem gleichen, neutralen Gesichtsausdruck. Zwölfeinhalb Jahre lang produzierte er jeden Tag ein „Selfie“ und montierte diese zu einem Film: „Everyday“ zeigt die Wandlung eines jungen, glattrasierten 19-jährigen Teenagers zu einem reifen Mann im Alter von 32 mit Vollbart – in 4.545 Selbstportraits. Sicher, ein extremes Beispiel von „Selfie-Sucht“ – aber seien wir mal ehrlich: wir machen vielleicht nicht täglich ein Bild von uns, aber jeden zweiten …? Na? Gucken wir doch gleich mal auf dem Handy nach.

Seit Erfindung der Fotografie 1826 stand der Fotograf immer hinter der Kamera. Der Macher des Fotos war unsichtbar und blieb anonym. Auf Urlaubsfotos war derjenige, der die Fotos schoss, in der Regel nie zu sehen, als wäre er gar nicht dabei. Für eine gemeinsame Aufnahme musste man entweder einen Passanten um Hilfe bitten oder den Selbstauslöser bedienen und schnell ins Bild hechten.

Heute halten wir einfach unser Smartphone vor die Nase und drücken ab. Fertig. Das Bild ist meist schief und verzerrt. Macht nix, es geht ja um den Moment. Und müssen wir nicht mehr einen Fremden händeringend darum bitten, den richtigen Ausschnitt zu wählen und auf den Auslöser zu drücken und auch nicht bangen, dass er plötzlich mit dem Fotoapparat durchbrennt.

Heute sind wir, die Macher, selbst im Bild. Wir zücken den Selfie-Stick, diese unsägliche Verlängerungsstange, und glauben damit unseren Blick auf die Welt zu vergrößern. (Museen wie das Metropolitan Museum in New York verbieten mittlerweile die Anwendung dieser Stöcke, da sie die
Beschädigung ihrer Kunstwerke fürchten.)

Wir sind von der Tatsache fasziniert, dass wir uns immer und jederzeit selbst ablichten können. Das Selfie wird uns zum Spiegelersatz und es ist, als würden wir uns auf diesen Bildern besser erkennen als im richtigen Leben.

“Words are so Generation Y”

Katherine Rosman analysierte im Oktober 2014 in der New York Times den Hype um die Fotocommunity Instagram. Sie beschrieb darin eine neue Generation von Mediennutzern, die mit visueller Kommunikation im Netz groß geworden war und die Bilder heute schon in ihrer neuen Bedeutung ganz selbstverständlich nutzt: Generation Z. Ihr Zitat „Words are so Generation Y“ beschreibt den Zeitgeist und das Motto der nach 1995 Geborenen, einer Generation, deren Tagebücher „Tumblr“ und „Instagram“ heißen und die zur Beschreibung ihrer Gefühle, Erinnerungen und Gedanken kaum Worte verschwendet, sondern sich stattdessen lieber in Fotos ausdrückt.

Für diese Generation ist selbstverständlich, dass ein Bild mehr Aufmerksamkeit weckt als Text. Emotional mehr berührt und merkfähiger ist als Prosa. Den Betrachter mehr packt, gedanklich entführt
und in seinen Bann ziehen als Sätze es vermögen. Warum also groß nach Worten suchen, wenn ein Bild so schnell erzählt.

Bildern liegt eine ganz eigene Kraft inne, die wir bisher –vor allem in der Unternehmenskommunikation und im Marketing - noch nicht im Ansatz ausgeschöpft haben. Eine Kraft, die David Griffin, Leiter der Fotoredaktion des National Geographic, in seinem TEDTalk über Fotojournalismus wunderbar zum Ausdruck bringt: „It is these kinds of stories, ones that go beyond the immediate or just the superficial that demonstrate the power of photojournalism. I believe that photography can make a real connection to people, and can be employed as a positive agent for understanding the challenges and opportunities facing our world today.”

Wir Unternehmenskommunikatoren und Marketeers stehen also noch ganz am Anfang, diese Kraft der Bilder zu verstehen und als visuelles Storytelling kraftvoll einzusetzen. Es liegt spannendes Neuland vor uns … und jede Menge zum Gucken.


Neugierig auf „Visual Storytelling“? Dann hier mal reingucken: http://amzn.to/1gj4Owb

02 März, 2015

Kreativ durch Meuterei - Danke an Hannes Treichl

Dieser Mann ist verrückt. Ich kenne den Hannes Treichl gar nicht. Aber wenn man auf seine Webseite geht,
muss man den Eindruck gewinnen. Und wenn man sich die Leseprobe seines Buches Meuterei des Denkens ansieht und durchliest, wird dieser Eindruck bestätigt. Im positiven Sinne. Es ist gut zu wissen, dass der Kreativcoach und Berater Österreicher ist, das hilft. Denn in unserem kleinen Nachbarland ist Platz genug, um Querdenkern und Andersdenkern Raum zu geben. Mehr Raum als wir wohl in Deutschland haben. Daher kann er sich dort - wohl aber auch in Workshops und Projekten in Deutschland - ziemlich austoben. Gut, über ein bisserl Selbstverliebtheit muss man drüber hinwegsehen, aber wer auf der Suche nach einer kreativen Pause, nach Inspiration und Anders Denke ist, dem sei ein Besuch auf seiner Webseite, seinem Buch und seinem Blog sehr empfohlen. Aber Achtung! Sie werden nicht so schnell davon loskommen.


05 Januar, 2015

Rural Contemplation versus Urban Opulence: Kreativität durch Gemütlichkeit?

Auf die Frage wie und wo Kreativität entsteht, hat Ralf Müller, Frontmann der BandVAIT aus Bad Aibling eine klare Antwort: Er ist immer dann kreativ, wenn es ruhig und gemütlich wird. Daher ist er wohl auch aus der Stadt wieder zurück auf´s Land gezogen, heim nach Bad Aibling. Und doch merkt man den Songs der Band ihre „ländliche“ Kreativitätsquelle nicht wirklich an. Die Stücke hätten auch im Studio mitten in der Stadt entstehen können. Oder doch nicht? Wie wichtig ist das laute Getöse und die Opulenz an Möglichkeiten eines urbanen Umfeldes für den kreativen Geist? Klischeehaft hört man doch immer, dass New York, Barcelona oder Berlin die Mecca der Kreativität seien. Großstädte eben. Und meist sogar ganz besondere Großstädte. Dort wo, nach Richard Florida, die „Creative Class“ sich ganz besonders wohl fühlt. Und doch betonen immer wieder Künstler, wie wichtig es ihnen ist, sich zurückzuziehen, sich zu „besinnen“, sich auf einfache Strukturen zu verlassen, zu fokussieren und weniger ablenken zu lassen. All das gelingt Menschen auf dem Land leichter als in der Stadt.

Es scheint wohl eine Parallele zu geben zwischen dem Meinungsbild, das wir vom Kreativpotenzial von Extrovertierten versus Introvertierte haben und unserer Einschätzung zum Kreativpotenzial von Urban Creatives versus Rural Creators. Vordergründig erscheinen uns die Stadt-Kreativen als die aktiveren, prominent und dominanteren. Um die Potenziale der Kreativkraft auf dem Land zu entdecken, muss man genauer hinsehen und tiefer blicken. Ganz ähnlich wie bei Extrovertierten und Introvertierten. Susan Cain hat zur Kreativkraft von Introvertierten einen ganz wunderbaren TED-Talk gehalten. Man sollte Introvertiertheit und Rural Contemplation also nicht unterschätzen. Besonders in der reizüberfluteten Flux-Zeit, in der wir heute leben, hat die Kreativkraft vom Land eine echte Chance gegen Urban Opulence.

Am allerwichtigsten ist jedoch, dass jeder Kreative für sich selbst weiß, wo und wie er seine Kraft zieht. Und auch da hat Ralf Müller eine gute Antwort: „Der kreative Input ist dann am größten, wenn man viel erlebt. Und das kann man überall.“ Also: geht´s raus und erlebt´s viel.
Bild: Bad Aibling

23 Oktober, 2013

How - How to be creative. Literally

There are so many great resources. And I always forget the best websites. That´s why I write this post today, so I´ll never forget to check out more often Howdesign - a fantastic blog and magazine for creatives.


13 Mai, 2013

Corporate Playgrounds - Kreative (Frei)Räume schaffen

„Corporate Playgrounds – zurück in den Kindergarten?“ Welch wunderbare Überschrift, die ich geklaut habe von
Andreas Cem Vogt, aus dem Begleitband zur re:publica 2013 und dem ich hiermit sehr danke für den großartigen Artikel über kreative Räume. Gemeint sind damit ganz physische Räume, Büroräume und Arbeitsräume.

„´The core job of the CEO is to create the space where people can do incredible work´, so Jason Freedman von der Firma 42Floors. Ein Büro ist ein Recruitment –Tool, die zweite Heimat, ein Platz, an dem viel Lebenszeit verbracht wird, ein Platz, um inspiriert zu werden, Kreativität und Innovationen zu fördern – ein Platz, um die nächste Milliarden-Dollar-Geschäftsidee zu entwickeln.” (Andreas Cem Vogt)

Eindringlicher kann man ein Plädoyer für kreative Arbeitsräume nicht überschreiben. Unternehmen engagieren Innovationscoaches und Brainstormingfacilitator, investieren in Weiterbildung und Schulungen um Kreativität anzuregen, und kehren dann mit ihren Teams in Arbeitsräume zurück, die grauer und uninspirierender nicht sein können.

Dabei starten wir unsere berufliche Karriere meist in der kreativsten Umgebung, die man sich vorstellen kann: im Kindergarten. Dort herrscht unkonventionelles Chaos. Doch im Klassenzimmer wird es schon aufgeräumter und im Vorlesungssaal verliert sich dann auch die Farbe. Was bleibt ist am Ende das Grau-in-Grau der Standard-Konferenzräume, die in Deutschland leider vorherrschen. Da hilft dann auch nicht, wenn irgendwo ein kleines DINA 4 Blatt mit der Brainstormingregeln von A.Osborn hängt: „Jede Idee zählt.“


„Wir starten im Kindesalter mit einer Umgebung, welche uns inspiriert und kreativ werden lässt, um im Anschluss in eine Umgebung gedrängt zu werden, die diese Inspiration und Kreativität abtötet.“ (Andreas Cem Vogt)

Architektur hat einen maßgeblichen Einfluss auf unser Verhalten – Aussen- und Innenarchitektur. „Wir haben bestimmte Verhaltensmuster in bestimmten Raumkonstellationen. Räume bestimmen unser Verhalten und unserer Kreativität.“ (Andreas Cem Vogt)

Ungeklärt ist, wie sehr sich Architekten dieser Verantwortung wirklich bewusst sind. Viele der Räume, die sie Unternehmen überlassen, sind weit vom Ideal entfernt und mit ein bisschen Farbe lässt sich nur schwer wett zu machen, was Architektur einst zementiert hat.

Wir haben das selbst erlebt – bei der Umgestaltung unserer Agenturräume in München. Aus einem mit langen Gängen und kleinen Einzelzellen bestückten Bürokomplex lässt sich nur schwer die Atmosphäre eines Lofts beschwören. Aber wir haben uns dagegen gestemmt und es ist uns gelungen, eine Agenturatmosphäre zu gestalten, die Offenheit, Unkonventionalität und Kollaboration fördert. Doch es war ein weiter Weg - doch einer, der sich lohnt.

Wenn also auch Sie die Kreativität durch neue Playgrounds anregen wollen, hier ein paar Vorschläge:
1.      Schaffen Sie Orte für Einzelpersonen und Team. Ein Wechsel aus Rückzugsorten und offene Kollaborativ-Orten.
2.      Definieren Sie Kreuzungspunkte und Knotenpunkte: Orte, an denen zufällige Begegnungen möglich sind und unkonventioneller Wissensaustausch. Den Mitarbeiter lernen zu 80% durch informelle Gespräche. Nicht durch Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen.
3.      Fördern Sie Ecken, in denen man – mit anderen - so lange wie möglich bleiben will.
4.      Stimulieren Sie disruptive Denke durch überraschende und humorvolle Architektur.
5.      Ideen brauchen die Kreativität aus dem Netz: sorgen Sie für uneingeschränkten Zugang überall und jederzeit.
6.      Drinnen ist das neue Draussen: können Sie den Garten in das Büro bringen und das Büro in den Garten?
7.      Openspace, Hubs, Laboratoren, Studien und Ateliers: öffnen Sie ihre Räume für Menschen von außen. Kollaborative Kreativität entsteht durch das Zusammenspiel von Insidern und Outsidern.

12 Mai, 2013

Die re:publica 2013: Kreativ das Hirn durchpusten #rp13

„Die re:publica wird jünger und älter.“ Dieses Zitat von PR-Blogger Klaus Eck beschreibt die Gemütslage von Deutschlands größtem Bloggertreffen, der re:publica, die Anfang Mai in Berlin erneut stattfand. Was 2007 mit 700 Interessierten als Treffen der Blogosphäre begann, hat sich fünf Jahre später zu einer Web-Konferenz mit 5.000 Teilnehmern entwickelt, Tendenz steigend. Unter dem Motto IN / SIDE / OUT spannen die Macher der Konferenz einen weiten Themenbogen von Netzpolitik über Urban Hacking, von Roboterethik zu Mobilität von Morgen. Und doch ist die re:publica noch ein Bloggertreffen. Auch wenn Deutschlands Blogger weder mit der öffentlichen Relevanz noch Qualität ihrer Blogs mit anderen Länder wie z.B. USA oder Frankreich mithalten können, so scheint es doch, dass sich auf der re:publica jeder einfindet, der irgendwie einen Blog schreibt oder mindestens Social-Media-Experte ist.

Jünger
Interessant ist die neue Altersdynamik der re:publica. Die Konferenz wird jünger. Viel jünger. Noch nie hatten so viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen Babies dabei. Die Kinder der Internetgeneration sind jetzt Eltern und schieben selbstbewusst den Kinderwagen von Session zu Session. Ein Hauch von „Grünen-Parteitag der 90er“ macht sich breit. Oder gar „Piratenpartei“? Die orange Partei bleibt blass auf der re:publica, obwohl sich ihre Stammwähler hier tummeln dürften. Es liegt wohl daran, dass man zum selben Zeitpunkt in Neumarkt einen Parteitag auf die Beines stellen will, um in die vielleicht letzte Schlacht der Bundestagswahl zu ziehen.

Jünger ist die re:publica aber auch, da die nächste Internetgeneration nachrückt, die „Digital Natives“ und „Generation Y“. Gegründet wurde die Konferenz von Vertretern der Gen X: Tanja (47) und Johnny Haeusler (48) von Spreeblick.com, Markus Beckedahl (36) von netzpolitik.org und Andreas Gebhard (37) von newthinking communications. Sie repräsentieren die Gruppe der „um die 40-Jährigen“, die derzeit vergeblich versuchen den Baby Boomern die Macht in Deutschland zu entreißen. Dieser Machtkampf beschäftigt sie dermaßen, dass sie gar nicht mitbekommen, wie sich eine noch smartere Generation anschleicht. Und die bringt ihr eigenes Medium mit: YouTube. Die Blogger der Zukunft sind YouTuber – ein fast deutsches Phänomen. Nirgendwo sonst ist YouTube bei der Vermarktung seiner Plattform so populär und erfolgreich wie in Deutschland. Die Kids stehen drauf. YouTuber wie LeFloidDiamond of Tears  oder Ungespielt  erreichen in wenigen Monaten über 60.000 Abonnenten und lehren ARD und ZDF das Fürchten, wenn es um die junge Zielgruppe geht. Den alten Blogger-Ethos, dass man sich von Geld nicht manipulieren lässt, ignorieren die Jungen von Anfang an und präsentieren vom Start weg vermarktbare Sendungen. Deutschlands Blogger sehen daneben noch älter aus.


Älter
Die re:publica wird aber auch älter, reifer. Viele Sessions und Themen sind weniger Protestnoten und Aufreger, sondern bemühen sich um realistische Lösungen und Antworten. Dr. Dieter Zetsche von Daimler darf sich in einem seriösen Interview zum Thema „Mobilität der Zukunft“ äußern (Daimler ist schließlich Hautsponsor der Konferenz) und der über 60jährige Gunter Dueck, Liebling der Szene, plädiert in seinem Vortrag für mehr Kompromissfähigkeit und „metakulturellen Diskurs“. Wird die re:publica erwachsener? Das wäre zu viel gesagt, denn die „um die 40jährigen“ tun sich schwer mit dem Erwachsenenwerden und wähnen sich ewig als junge Wilde, die die Welt – vor allem durch Reden – besser machen. Die besten Vertreter dieser Generation (und auch unterhaltsam anzusehen) sind Sascha Lobo, der für mehr Wut und Pathos wirbt  und Felix Schwenzel, der gar 10 Vorschläge hat, um die Welt zu verbessern.  
Man besucht die re:publica, um Freunde, Fans und Follower zu treffen und vor allem, um die Medienmacher der Zukunft kennenzulernen. Denn eines ist sicher, und das hat der Vortrag von Lothar Müller, Redakteur der Süddeutschen Zeitung, gezeigt, die Zukunft gehört nicht dem Papier.   
Einen ganz persönlichen Rückblick auf die re:publica 2013 gibt es von mir hier auf

19 Dezember, 2012

Kreativität aus dem Dunkeln. Da geht vielen ein Licht auf

Was passiert, wenn man bei einem Brainstorming das Licht ausmacht. Also richtig dunkel. Den Sehsinn komplett ausschaltet? Wir haben es ausprobiert. und waren über das Ergebnis sehr erstaunt. Mehr dazu in diesem Video über "Brainstorming in the Dark".

12 November, 2012

Mindfire – Scott Berkun gibt Tipps zu Big Ideas

Scott Berkun, Autor von The Myths of Innovation, hat seine besten Aufsätze gesammelt und gebündelt. Herausgekommen ist „Mindfire“ eine interessante Sammlung an provokanten Gedanken rund um Themen wie Kreativität, Ideenfindung und Führungsverhalten. Wie immer nimmt Berkun dabei kein Blatt vor den Mund und scheut auch nicht, provokant das auszusprechen, was sich der eine oder andere denkt. Zum Beispiel analysiert er, wie Fehler entstehen und welche klassischen Ausreden wir darauf dann verwenden von „blöd gelaufen“ (stupid), über „Fehler, die unvermeidbar sind“ (simple), bis zu „Selber schuld“ (involved), und „unvorhersehbar“ (complex). Das Buch regt an vielen Stellen zum Denken an und macht Laune beim Lesen. Noch ein Beispiel: „Information is cheap today but it´s worthless without good questions to shape it into meaning. … The skill of asking good questions is something we are never taught in school (schools being places we´re mostly rewarded for giving the “right” answer). We need to cultivate question asking as a skill, recognize the distinctions between information, knowledge, and wisdom, and align our energy in relation to the relative importance of these three different things.”
Und wer nicht lessen will, der kann Video gucken. Scott Berkuns sprach auf der Hive 2011 über „Wie man gut Feedback gibt ohne andere zu frustrieren“ (Bild: Dieses Bild hat überhaupt nichts mit Scott Berkun zu tun. Scott sieht ganz anders aus. Aber es ist Streetart, die mir in Austin/Texas aufgefallen hat. Und mir einfach gefällt)

04 November, 2012

Be inspired: The Accidental Creative

Wer seine Podcasts hört, der kennt Todd Henry bereits. Und die sind wirklich hörenswert. Aber lesenswert ist auch der dazu passende Blog unter Accidential Creative, der sich nicht scheut, auch die schwierigen Fragen wie Ideenblockade oder Burn out mal anzusprechen.

16 August, 2012

Was wächst da nach? Der kreative Nachwuchs ist dünn

Generation Millenial, Generation Y oder wie? Die neue Generation, die vor dem Sprung ins Arbeitsleben steht, hat irgendwie keinen prickelnden Namen. Die Amerikaner einigen sich gerade auf „Generation Millenial“ und schauen gierig hin, wie man die Konsumenten zwischen 20 und 30 am besten als Kunden und als Mitarbeiter bekommt. Damit löst diese Generation die „sog. Baby Boomer“ ab, die bisher die volle Aufmerksamkeit von Personalern und Marketingmanagerin in den USA genossen hatten. In Europa müsste diese Generation wohl „Generation Bachelor“ heißen, denn es sind die ersten Jahrgänge die auch in Deutschland mit dem einheitlich benannten und verschulten Studienabschluss an die Tür der Unternehmen und Agenturen klopfen. Und derzeit schreiben sich Journalisten die Finger wund, um diese Generation zu beschreiben, ist sie doch so ganz anders, als die Generationen davor. Zunächst einmal ist das eine „glückliche Generation“. Denn junge Arbeitnehmer sind rar und werden immer rarer, eigentlich kann jeder von ihnen mit einem Jobangebot rechnen – schon bevor er die Uni verlässt. „Es wird keine neue Generation Praktikum geben“, so eine Untersuchung im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (zitiert nach Süddeutsche Zeitung 13.7.2012). „Die Jobchancen der Jugend seien durchweg besser als die ihrer Eltern.“ Und doch wollen die Eltern, dass es ihre Kinder einmal „besser“ haben als sie. Daher tun Eltern schon im Kindergartenalter alles dafür, um ihre Kleinen auf Erfolg zu trimmen. Und wenn man der Kindergärtnerin oder dem Lehrer mit einer Klage drohen  muss, wenn die eigene Sichtweise auf das Kind mit der des professionellen Pädagogen nicht übereinstimmt. Diese Generation ist also mit dem Besten vom Besten ausgestattet und müsste nur so durchstarten.
„Die knappe Generation“, so nennt das Deutsche Institut für Altersvorsorge diese Jahrgängen, denn sie sind knapp und jeder wartet nur auf sie. Glücklich sind sie wohl, optimistisch und zuversichtlich. Krise und Arbeitslosigkeit sind den 20-jährigen eher fremd, oder man kennt es nur theoretisch aus den Nachrichten. Gute Bildung, lebenslanges Lernen, hartes Arbeiten und Wettbewerb sind für die Jungen geradezu selbstverständlich und doch zeigen sie jetzt schon ihren fleißigen Eltern die kalte Schulter. Denn im Gegensatz zur Generation Golf, die eine Aufsteigergeneration ist und dafür sehr hart arbeitet, ist für die Jugendlichen von heute schon klar: Glück statt Geld. Wer so behütet aufgewachsen ist, der schaut nicht mehr nach Geld, sondern nach mehr. Und so hört man heute schon von Jugendlichen, die noch nicht einmal mit dem Arbeiten angefangen haben, dass sie auf jeden Fall ein Sabbatical nehmen werden, ihren Job für eine Weltreise unterbrechen werden, die Elternzeit soweit ausdehnen wie möglich für sie und ihn, und eventuell sogar nur Teilzeit arbeiten wollen. Aufreiben für den Job: nicht mit uns. Ob sie das in 10 Jahren immer noch denken, wir interessant sein, zu beobachten, doch heute sind sie noch optimistisch.
Einen sehr interessanten Aspekt hebt Sibylle Haas in ihrem Artikel in der Süddeutschen Zeitung (13.7.2012) ganz besonders heraus: „Die Psychologin Ursula Schütze-Kreilkamp sieht (diese Generation) nicht nur positiv. `Es gibt eine wachsende Gruppe exzellent ausgebildeter junger Leute. Das macht Mut´, sagt sie. `Sorge bereitet mir aber die zunehmende Uniformität der Bewerbungen. Viele junge Menschen verfügen über häufige Auslandserfahrungen, wurden auf Elite-Unis ausgebildet und sind sozial engagiert. Die Biografien gleich sich zunehmend. Auf der Strecke bleiben Individualität, Phantasie, Neugier und Nachdenklichkeit´.  Dies deckt sich durchaus auch mit meinen eigenen Erfahrungen aus dem Agenturalltag. Immer seltener begegnet man wirklichen Persönlichkeiten und besonderen Charakteren - jungen Kollegen, die den Mut haben, authentisch und eigenwillig aufzutreten. Elternhaus, Schule und Bachelor trimmen auf Gleichförmigkeit, Andersartigkeit wird anscheinend von unserer Gesellschaft heute mehr bestraft als früher. Die SZ weiter: „Zu oft würde der Nachwuchs von den Eltern zum Erfolg auf direktem Weg gedrillt. Das könne der Wirtschaft schaden, meint die Personalerin Schütze-Kreilkamp“ , verantwortlich für die Führungskräfte bei REWE – denn Kreativität und Innovation werden zunehmend zum Wachstumstreiber (…).
Absolut will ich hier beipflichten. Und sogar noch mehr: „Man braucht Menschen, die querdenken, die Alteingefahrenes infrage stellen. Und man braucht Leute, die im Team – und dennoch selbstbestimmt – arbeiten können.“ (SZ, 13.7.2012)
Also liebe junge Kollegen: bevor ihr schon vor dem Arbeitsstart an die Auszeit und den Ruhestand denkt, zeigt erst einmal eure Ecken und Kanten, eure Ideen und Visionen und krempelt die Welt einfach mal um. Auch wenn´s den Eltern nicht gefällt – aber welche Generation wollte denn wirklich seinen Eltern gefallen? Ihr wollt doch nicht die ersten sein, oder? (Bild: Sanja Ivekovic auf der dOCUMENTA (13) )

08 August, 2012

Kreativität zum Lesen – Brainstorming Magazin

Heißt zwar Brainstorming, hat aber mit Brainstormings direkt nix zu tun. Brainstorming Magazin ist ein Onlinemagazin rund um Advertising, Communications, Graphic Design und Gebrauchskreativität – schön anzusehen und inspirierend.

26 Juli, 2012

Kombinatorische Kreativität – Erfolgskonzept des 21.Jahrhunderts

Maria Popova ist eine wunderbare Autorin. Und wer ihrem Blog noch nicht kennt oder ihren Twitterfeed noch nicht abonniert hat, der hat wirklich etwas verpasst. Unter dem Titel „Brainpickings“ schafft sie es kontinuierlich, Interessantes und Anregendes aus der Welt der Kreation herauszupicken und dabei stilsicher und kreativ Zusammenhänge aufzuzeigen. Kombinatorische Kreativität ist ihr Spezialbereich und so fördert sie Künstler und Kreative, die sich nicht scheuen aus Altem wirklich Neues zu machen. In einem Vortrag an einem der legendären „Creative Mornings“ machte sie genau dieses Prinzip zum Thema ihres Vortrages. Selbstverständlich gibt es den Vortrag zum anhören (Ton ist aber ein bischen schwer zu verstehen), noch besser ist er zum lesen. Ganz besonders möchte ich dabei die schlichte und doch großartige Graphik hervorheben, die so schlicht und simpel und doch genial den Stufenaufbau von Kreativität erklärt: von Information über Insights zur Idee.

21 Juli, 2012

Klau wie ein Künstler – Austin Kleon´s Kreativkonzept

Der Künstler und Buchautor Austin Kleon veröffentlicht in seinem Manifesto „Steal like an Artist“ seine 10 Regeln der Kreativität und er betont dabei, wie viele Künstler der Digital Generation, dass wir im Zeitalter des Mashup und Remix leben. Der kreative Aufruf, sich bei anderen zu bedienen, ist in diesem Falle nicht im Sinne von ACTA und Datenfreiheit zu verstehen, sondern ein künstlerischer Anspruch. Passend zum Thema gibt es von ihm ein ganz wunderbares Buch, das Prinzipien wie „Everything is a remix“ (das Bauprinzip von Kirby Ferguson) oder „Creativity is substraction“ in der Austin Kleon eigenen Weise illustriert. Ein Hinguck- und Nachdenk-Manifesto und Buch. (Foto aus der Serie "Essbare Tiere" von Claudi Geidel und Corinna Broser)

19 Juli, 2012

Introspektion – warum wir alle kreativ sind, wenn wir wollen

Psychologen der University Welligton und der Harvard Medical School haben nachgewiesen, dass wir Menschen großartig in Autosuggestion sind und sogar noch darüber hinaus, auch wirklich erleben, was wir zu erleben wünschen. In einer Überblicksstudie haben sie zahlreiche Untersuchungen von Suggestion und Autosuggestion zusammengetragen und festgestellt, dass unser Denken und Verhalten ganz erheblich von unseren Erwartungen abhängt.
„Wenn wir ein bestimmtes Ereignis erwarten, dann setzen wir automatisch eine ganze Kette von Denkmustern und Verhaltensweisen in Gang, die dieses Ergebnis eintreten lassen – nur dass wir die Ursache dafür falsch bewerten“ schreiben Robert Michael und Maryanne Garry in ihrer Studie (zitiert nach Süddeutsche Zeitung 10.Juli 2012).
Probanden schmeckt tatsächlich Schokolade besser, wenn sie aus der Schweiz kommt statt aus China. Ein Energiedrink zum vollen Preis lässt einen mehr Aufgaben lösen als ein preisreduziertes Getränk. Weniger schmeckt mehr, wenn es teurer ist und vor allem Wein schmeckt besser, wenn er treuer ist. Diese Experimente lassen sich beliebig oft wiederholen. Unser Kopf fällt sein Urteil, bevor wir überhaupt gekostet haben.
Wer in sich hineinhorcht, hört das Echo seiner Vorstellung davon, was er dort hören soll. Introspektion nennt man dies und es ist die Suche nach bestätigenden Informationen. Wenn wir im Kreativprozess Ideen, die jemand vorträgt und die ihm selbst gefallen, positiv bestätigen, so ist das nicht nur eine positive Rückkopplung, sondern auch Teil der Introspektion. Der Teilnehmer findet seine Vorstellung bestätigt und arbeitet an ihr weiter. Ein nutzenswerter Effekt nicht nur im Kreativprozess. (Bild: Eric Kushner "Selbstportrait", ausgestellt in Bregenz)

25 Juni, 2012

Kreativ sein heißt, Ordnung durcheinanderbringen

„The world is full of order … as soon as we realize this we become creative. … Creatives mess things up and do something better with the basic things they are given by the world." Kelli Anderson, eine wunderbar unaufgeregte Designerin bringt in ihrem TED Talk die Aufgabe von Kreativen auf den Punkt: Ordnung erkennen, Ordnung hinterfragen und Ordnung neu herstellen.
Wie wichtig die Fähigkeit ist, gewohnte Dinge zu hinterfragen, dies hatten schon Dyer, Gregersen und Christensen, Professoren aus Utah, Abu Dhabi und der Harvard Business School in Boston 2011 betont. In ihrem HBM Aufsatz "Die Innovatoren-DNS" nennen sie fünf Kerneigenschaften, die innovative Menschen auszeichnet. "Hinterfragen" ist eine davon. Den Mut zu haben und den ständigen, innerer Antrieb, die Welt (und nicht nur die Welt, sondern selbst die kleinsten Dinge um sie herum) nicht zu akzeptieren, sondern immer zu fragen, warum dies so ist wie es ist und zu überlegen, wie man es besser machen kann. Kreative verursachen damit Irritation und Desorientierung. Und das Schlimmste: die machen Arbeit. Wer zusätzliche Mühen scheut, der lässt die Dinge, wie sie sind. Für Kreative ist das ein unerträglicher Zustand.
Kelli Anderson zeigt aber auch, wie sympathisch eine Welt sein kann, wenn man ihr eine neue Ordnung gibt. Denn ihr Credo ist zurecht: "Design to challenge reality". Ein bisschen Vertrauen in Kreative ist daher angemessen - zumindest, wenn sie so sympathisch sind wie Kelli Anderson.    

22 Juni, 2012

Da kann sich doch keiner konzentrieren. Kreativ durch Unaufmerksamkeit.

Angeblich wechseln wir alle drei Minuten zwischen Aufgaben. Wenn aber unsere Konzentration einmal unterbrochen ist, so brauchen wir 25 Minuten lang, um wieder fokussiert zu sein. Das hat Gloria Mark an der University of California rausbekommen (Harvard Business Manager Mai 2012). Wenn das so stimmt, haben wir gar keine Chance mehr, einen Job wirklich gut zu machen. Wirklich? Vielleicht sollten wir anfangen, „ungeteilte Aufmerksamkeit“ nicht als Idealvorstellung zu betrachten, sondern als einen eher „unkreativen“ Moment. Menschen sind neugierig und neigen dazu, sich ablenken zu lassen. Wir sind hungrig nach neuen und vor allem unterschiedlichen Informationen. Wir suchen Stimulanz. Deswegen immer wieder der Blick, ob die Facebook-Box Neuigkeiten meldet. Oder ob das Twittergezwitscher Interessantes parat hat. Die Tatsache, dass wir selten vollständig konzentriert sind, hat einen Namen „permanente partielle Aufmerksamkeit“. Wir segmentieren unsere Aufmerksamkeit. Teilen sie in kleine Portionen. Und dazwischen gibt es kleine Surfpause. So hat das auch eine Studie der University o Melbourne unter 300 Büroarbeitern herausgefunden. Ein Teil der Beschäftigten durften das Internet uneingeschränkt nutzen. Meist nutzen sie es privat. Vordergründig erschien dies als Ablenkung und vertane Zeit. Tatsächlich waren diese Arbeiter aber um 9% produktiver als diejenigen, die das Internet nicht zur Ablenkung nutzen durften.
Unsere Ablenkungsmanöver sind also kleine Ausfluchten. Und auch dafür gibt es schon einen Namen: WILB – Worplace Internet Leisure Browsing.

18 Juni, 2012

Raus aus dem Büro. Aber dalli!

Predigen wir nicht immer wieder, wie wichtig es ist, selbst Erfahrungen zu sammeln und sich vor Ort ein Bild zu machen? Nicht vom Schreibtisch aus Entscheidungen zu treffen, sondern an den Ort des Geschehens zu gehen. Raus zu gehen, ran an die Regale und in die Einkaufzentren, rein in den Alltag von Otto-Normal-Verbraucher und Lieschen-Müller. Und? Jetzt mal ehrlich (wir sind ja unter uns): Tun wir das?  Wann haben Sie das letzte Mal bewusst Ihr Büro verlassen, um sich dem Stress des Alltages auszusetzten? Sind in einen Supermarkt gegangen, um die Tristesse an der Kasse zu erleben, sind in einen Bus gestiegen, um sich der Fahrkunst des Busfahrers und den Bakterien der Mitfahrer auszusetzten, sind in ein Krankenhaus gegangen, um die bleierne Schwere eines Wartezimmers  zu erdulden? Wann? Ich wünschte, ich könnte mit blendendem Vorbild vorangehen. Aber nix da. Hinter dem Schreibtisch ist es so viel sicherer. Und man kann sich das ja alles erzählen lassen und mit youtube wunderbar ins Haus holen. Hauptsache, da ist die Tastatur zwischen mir und dem wahren Leben. Aber so geht es nicht weiter. Nicht, wenn man Bryan Boettger, Chief Creativ Officer der The Buddy Group gelesen hat, nicht wenn man soziologischen und psychologischen Studien zum Thema Kreativität vertraut und auch nicht, wenn man seinen gesunden Menschenverstand einschaltet. Nichts macht so kreativ, wie eigene Erfahrungen, eigene Augenzeugschaft und vor allem das Quentchen „Raus aus der Komfortzone“.
Wer also kreativ sein will und nicht nur so tut, der schiebt sich raus aus dem Büro. Sofort.

09 Juni, 2012

Storytelling von Pixar. Was kann man schon von Genies lernen?

Andrew Stanton, einer der begabtesten Filmemacher von Pixar und verantwortlich für Filme wie Toy Story oder der legendäre WALL-E stellt sich in einem TedTalk dem Publikum und versucht ein paar seiner Erfolgsgeheimnisse preis zu geben. Aber wie schwierig ist das, wenn man ein Genie ist. Es lohnt sich trotzdem, das Video anzusehen, sich inspirieren zu lassen und einfach einem Supertypen über die Schulter zu sehen. Hier ein paar seiner Tips:
-         Jede gute Geschichte ist ein Versprechen. Das weiß jedes Kind. Vor allem aber Vater und Mutter, die die besten Geschichten bis zu 100 mal erzählen müssen, fest versprochen!
-         Die besten Geschichten erzählen nicht alles. Denn vor allem das Weglassen bestimmter Informationen sind das eigentliche Salz in der Suppe. Wenn uns die Geschichte Raum gibt, unsere Phantasie spielen zu lassen, dann erst hängen wir an den Lippen des Erzählers.
-         Die besten Geschichten überlassen es dem Publikum alle Puzzleteile zusammen zufügen. Auch der Zuhörer will seinen Anteil an der Geschichte. Gute Geschichten geben ihm also eine Rolle. Sie fügen eins und eins zusammen.
-         Geschichtenerzähler müssen ihren Helden lieben. Lieblos skizzierte Helden werden nie Teil einer großen Geschichte. Die Detailliebe, die ein Held erfährt, kommt der gesamten Geschichte zugute.
-         Gute Geschichte erzählen immer von einem Wunder. Denn eigentlich werden wir nie erwachsen und wollen auch heute noch von Wundern hören. Denn jeder gelöste Konflikt und jede Transformation, die ein Held durchläuft, ist doch ein kleines Wunder.
-         Und Stantons wichtigster Rat: Erzähle von dir selbst. Von deinen eigenen Erfahrungen. Erzähle über Dinge, die du wirklich kennst und die dir am Herzen liegen. Das ist es, was eine gute Geschichte ausmacht.

08 Juni, 2012

Was hast du an, wenn du kreativ bist?

Die US-Wissenschaftler Hajo Adam and Adam Galinsky haben in einer Serie an Experimenten herausgefunden, dass die richtige Kleidung einen Effekt auf das kognitive Denken haben kann. Studenten, die einen weißen Laborkittel anziehen mussten, lösten eine Logikaufgabe weit effektiver, als Studenten, die den gleichen Kittel anhatten, aber unter der Prämisse, dass dies ein Malerkittel sei.

Aus diesen oder ähnlichen Beobachtungen schließen die Wissenschaftler, dass man sich durchaus Gedanken über seine Kleiderwahl machen sollte oder zumindest seine Kleider richtig konditioniert. Wer also sein „Glückshemd“ oder seinen „Kreativ-Pulli“ anzieht, der ist dann auch tatsächlich „glücklicher“ und „kreativer“.
Wer´s glaubt … hauptsache es wirkt. Journal of Experimental Social Psychology