04 September, 2011

Kopieren als Kreativitätsprinzip - "Everything is a Remix"


Kreativität kommt von "creare" und bedeutet - unter vielem anderen - so etwas wie "schöpfen" oder gar "Schöpfung". Ein heroisches Wort. Und einer der Gründe, warum der Respekt vor "Kreativität" so hoch ist. Vielen Kreativen ist es ganz recht, den Akt der Kreativität so mystisch und nebulös zu halten wie möglich. Schließlich arbeitet man an seinem eigenen Mythos.

Moderne Kreativitätsforschung hat aber längst damit begonnen, den Nebel zu lüften. Die Trickkiste aufzumachen, Techniken zu erklären. Die Entmysthifizierung ist in vollem Gange. Zurecht. Denn besonders im 21.Jahrhundert und einem Jahrzehnt des Mashups, Retros und Remixes, fällt es schwer über Neuschöpfungen und Kreativität im Sinne von "Das Neue und Niedagewesene" zu sprechen. Vielmehr wird eine Kreativitätstechnik immer häufiger genannt, zitiert, erklärt und damit auch aus der "Schmuddelecke" geholt: das Kopieren.

Nun ist damit nicht das Guttenbergsche Plagiat gemeint, sondern die Inspiration, die Abwandlung, die Mustererkennung aus gut gemachten Vorbildern. Kirby Ferguson, ein Kurzfilm-Macher, bringt es mit seiner Aussage (und seinem Kurzfilm "Everything is a Remix") auf den Punkt: “Creativity isn’t magic. It happens by applying ordinary tools of thought to existing materials…. These are the basic elements of creativity: copy, transform, and combine.” Wer sich das in einem kleinen Film ansehen möchte: bittesehr.

Und wer dazu noch mehr lesen möchte: gerne zu "Mashup - Lob der Kopie" von Dirk von Gehlen greifen. Von Gehlen lobt das Mashup als grundlegen Kulturtechnik und feiert die kreative Kraft der Kopie. Also ran ans kopieren und kombinieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.