15 Juni, 2012

Was kann man mit Walt Disney anfangen? Kreativitätstechniken in der Praxis

Walt Disney war kreativ. Er erfand sogar seine eigene Kreativitätstechnik. Natürlich beruht sie – schließlich ist Walt Disney im Filmbusiness – auf der Methode des Rollenspiels. Und da beginnt für manchen von uns vielleicht schon das Dilemma. Man soll sich in einem Meeting, einem Besprechungsraum, in dem in der Regel Strukturveränderungen und Effizienzsteigerung des Unternehmens besprochen werden, plötzlich in eine Rolle versetzten? Sich sensibel einfühlen in die Haut eines anderen?
Aber der Reihe nach. Walt Disney unterteilt Kreative in drei verschieden Typen:
-         Den Träumer und Visionär
-         Den Realist und Macher
-         Den Kritiker und Denker
Ideal für einen Kreativprozess ist es, alle drei Typen im Raum zu haben, denn jeder von uns neigt zu der einen oder anderen Ausprägung mehr oder weniger. Da eine ausbalancierte Verteilung eher unwahrscheinlich ist, rät Disney zu einem Rollenspiel. Man solle sich eben hineinversetzen in diese unterschiedlichen Typen. Das Ganze ähnelt sehr den „6 Entscheidungs-Hüten“ von de Bono, das nicht minder schwierig ist. Edward de Bono entwarf das Modell viel später.
Wer aber Lust am Rollenspiel gefunden hat, der muss sich nicht nur auf die von Walt Disney definierten drei Typen beschränken. Gehen Sie einen Schritt weiter und weiten Sie die Rollen aus. Betrachten Sie Ihr Problem, für das Sie eine Idee suchen und beantworten die Frage: „Wie würde ein Lehrer oder Journalist, ein Eventmanager oder Marketingmanager, ein sog. Digital Native, oder Marktforscher, ein Werber, oder Direktmarketer, ein Guerilla Marketing Spezialist, ein Demonstrant, ein Künstler, ein Sportler, ein Biologe, ein Wissenschaftler, oder ein Politiker diese Aufgabe lösen? Identifizieren Sie dabei zunächst, wie einer der Genannten überhaupt an seine Arbeit ran geht. Der Lehrer überlegt sich didaktische Tricks, der Sportler nutzt Training und Ausdauer oder andere Mittel … wie bewältigt jeder dieser Berufe / Rollen seinen Alltag. Dann transferieren Sie dies auf Ihre Aufgabe.
Oder Sie stürzen sich gleich rein und denken an Ihren alten Mathelehrer, was hätte er gemacht? Wie würde Angela Merkel reagieren? Was würde Ihr Bruder, der Marthonläufer tun? … und schon eröffnen sich unterschiedliche Möglichkeiten und eine Vielzahl an Ideen. Walt wäre begeistert.

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